
Balkonkraftwerke (auch Mini-PV-Anlagen oder Mini-Solaranlagen) sind eine innovative Form der dezentralen Energieerzeugung. Wie der Name es bereits vermuten lässt, werden diese insbesondere auf Balkonen, der Terrasse, dem Garagendach, auf dem Geräteschuppen oder an Fassaden von Gebäuden, d.h. meist auf kleinem Raum installiert. Die Funktionsweise von Balkonkraftwerken unterscheidet sich nicht von gewöhnlichen PV-Anlagen. Über die verbauten Module wird Solarenergie in elektrischen Strom umgewandelt und so zur Eigenversorgung oder Einspeisung ins Stromnetz genutzt.
Was gilt als Balkonkraftwerk?
In Deutschland ist nicht primär die produzierende Strommenge des Balkonkraftwerks relevant, sondern die maximale Leistung des eingesetzten Wechselrichters. In der Europäischen Union (EU-Richtlinie 2016/613) wurde beschlossen, dass Mini-PV-Anlagen mit einer Leistung von weniger als 800 Watt für das Stromnetz als nicht relevant zu betrachten sind und damit auch keiner besonderen Genehmigung benötigen. Auch in Deutschland wurde seit Mitte Mai 2024 durch Inkrafttreten des sogenannten Solarpaket I die Obergrenze von maximal 600 Watt auf maximal 800 Watt Wechselrichterleistung für Balkonsolaranlagen definiert. Darüber hinaus ist eine installierte PV-Leistung aller Module von höchstens 2000 Watt zulässig. Bei Balkonkraftwerken, die mehr als insgesamt 800 Watt erzeugen können, drosseln deren Wechselrichter die Einspeisung. Dies ist im deutschen Standard (VDE AR-N 4105) geregelt, welcher besagt, dass ein Balkonkraftwerk die maximale Leistung des Wechselrichters von 800 Watt nicht überschreiten dürfe. Auch die Anmeldung wurde vereinfacht. Die Anmeldung eines Balkonkraftwerks erfolgt ausschließlich im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Dafür haben Anlagenbetreiber nach der Inbetriebnahme der Anlage einen Monat lang Zeit. Die vormals erforderliche Anmeldung beim Netzbetreiber ist mit Inkraftreten des Solarpaket I entfallen (Stand Juni 2024).
Vorteile von Balkonkraftwerken
Mini-PV-Anlagen ermöglichen einer noch größeren Zielgruppe den Zugang zu einer umweltfreundlichen Stromerzeugung. Da PV-Komponenten weltweit immer erschwinglicher werden, sind die Anschaffungs- und Installationskosten überschaubar. Darüber hinaus macht die einfache Inbetriebnahme Balkonkraftwerke für insbesondere für Privatpersonen, aber auch Unternehmen attraktiv. Balkonkraftwerke werden meist als fertig zusammengestellte Komplett-Sets angeboten, um die Installation zu einfach wie möglich zu gestalten. Natürlich lässt sich auch eine individuelle Anlage aus den Einzelkomponenten (Solarmodule, Mikrowechselrichter, Anschlussleitung mit SchuKo-Stecker, wahlweise mit Kommunikationseinheit). Schauen Sie durch unser Angebot an fertig zusammengestellten und abgestimmten Balkonkraftwerk Komplett-Sets mit einem oder zwei Modulen (415 Wp – 860 Wp).
Dachmontage von Balkonkraftwerken
Die Dachmontage eines Balkonkraftwerks unterscheidet sich im Wesentlichen nicht von normalen PV-Anlagen, da auch hier (je nach Dachtyp und Anforderung) unterschiedliche Montagematerialien wie Modultragprofile, Dachhaken, Moduklemmen, Aufständerungen etc. zum Einsatz kommen können. Oftmals werden Balkonkraftwerke auch auf Scheunen, Schuppen, Carports oder Gartenhäusern angebracht, dessen Bedachung häufig aus Trapezblech- und Wellblech besteht. Für die Montage in so einem Fall eignet sich beispielsweise eine Kombination aus Kurzschienen (z.B. K2 Systems MiniRail MK2) und Modulklemmen (z.B. K2 Systems Universal Endklemme OneEnd, Universal Mittelklemme OneMid). Wir bieten hierfür bereits abgestimmte Wandmontage-Sets für Ihr Balkonkraftwerk in unserem Online-Shop.
Wandmontage von Balkonkraftwerken (Fassadenmontage)
Diese Methode beinhaltet die horizontale oder vertikale Anbringung der Solarmodule an der Wand des Gebäudes oder des Balkons. Sie ist platzsparend und eignet sich gut für begrenzte Flächen. Dafür eignet sich beispielsweise eine Kombination aus Kurzschienen in Kombination mit Modulend- und Mittelklemmen. Darüber hinaus bieten verschiedene Hersteller auch spezielle Halterungen, die an Fassaden montiert werden und die Module in geneigter Haltung noch besser zur Sonne ausrichten.
Balkonkraftwerk mit Aufständerung
Bei dieser Option werden die Solarmodule auf speziellen Ständern oder Gestellen angewinkelt aufgerichtet, um den passenden Neigungswinkel und die Ausrichtung zur Sonne zu gewährleisten. Die Platzierung der Aufständerung auf einem Balkon ist durch die Einschränkung der Nutzfläche und eventuelle Verschattung nicht empfehlenswert. Vielmehr lohnt sich die Platzierung auf kleinen Freiflächen mit günstigen Sonneneinstrahlungsbedingungen, z.B. im Garten oder auf Flachdächern. Das Unternehmen WATTSTONE bietet mit seinen L-Steinen aus feinporigem Sichtbeton eine sichere und stabile Aufständerung. Durch die bereits in die Steine eingearbeiteten M8-Gewindehülsen ist eine einfache Montage mittels Modulklemmen möglich. Das System lässt sich durch Hinzunahme weiterer L-Steine erweitern. Entdecken Sie unsere fertigen PV-Aufständerungen inklusive Klemmen und Bautenschutzmatten für 1 Modul oder für 2 Module.
Geländermontage
Bei der Geländermontage werden die Solarmodule direkt an den Geländern des Balkons befestigt, was eine Installation ohne Beeinträchtigung der Nutzfläche des Balkons ermöglicht. Hierbei können unterschiedliche Montagematerialien wie Aufhängungshaken, Schienen, Modulklemmen und Schrauben zum Einsatz kommen. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Balkonkraftwerken, bieten verschiedene Hersteller mittlerweile auch fertige Halterungen, die speziell für diesen Einsatzzweck entworfen wurden. In unserem Shop bieten wir beispielsweise die Modulhalterung von HSI. Die Halterung ist aus leichtem und gleichzeitig stabilem Aluminium gefertigt und eignet sich aufgrund ihres verstellbaren Designs für verschiedene Modulgrößen. Durch die flexiblen Winkeloption kann die Halterung zudem auf 30, 35, 40, 45 oder 50 Grad eingestellt werden und bedient dadurch auch individuelle Installationsanforderungen.